Rasseporträt Boerboel

Der Boerboel – ruhiger Wächter mit Familiensinn

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    Bildquelle: TMakotra – stock.adobe.com

    Mit seiner Widerristhöhe von bis zu 69 Zentimetern und einem Gewicht bis 91 Kilogramm ist der Boerboel eine beeindruckende Erscheinung. Kräftige Muskeln, starke Knochen, selbstsichere Haltung: Wer diesem Wächter auf Ihrem Grundstück begegnet, überlegt sich gut, welchen Schritt er als Nächstes tut.

    Aber keine Sorge, dieser Hund ist alles andere als ein blutrünstiges Ungeheuer! Mit liebevoller, konsequenter Erziehung wird der Boerboel zum wahren „Familienmenschen“, Kinderfreundlichkeit inbegriffen. Ein Anfängerhund ist der sanfte Riese aber keinesfalls, weil er einen ausgeprägten Schutztrieb und starkes Territorialverhalten aufweist – gepaart mit einer guten Portion Eigensinn.

    Woher stammt der Boerboel und was macht ihn aus?

    Südafrika war im 17. Jahrhundert ein gefährliches Pflaster, muskulöse Wachhunde standen auf den einsamen, ländlichen Anwesen niederländischer Siedler deshalb besonders hoch im Kurs. Damals entstand dort der Boerboel mit seinem furchtlosen Wesen und dem beeindruckenden Körperbau. Näherten sich Fremde, nahm er das sofort zur Kenntnis. In den 1980er Jahren erkannte der Zuchtverband Kennel Union of South Africa (KUSA) diesen Hund vom Typ Mastiff als eigene Rasse an und ordnete ihn in die Klasse „Working Group“ ein. Das FCI-Siegel erhielt er bis heute nicht.

    Auch vom Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) wurde der Boerboel als Rasse noch nicht anerkannt. Übrigens: Der Dachverband sitzt in Südafrika. Es gibt aber auch Verbände in den USA, wie z. B. die North American Boerboel Breeders Association NABBA und den American Kennel Club AKC

    Die Rüden sind besonders stark gebaut, während Hündinnen meist nicht ganz so groß und kräftig werden. Doch auch das Mindestmaß der Damen liegt bei ordentlichen 55 Zentimetern. Die stolzen Tiere gibt es in den folgenden Fellfarben:

    • Mahagoni
    • Braun
    • Rot
    • Rehbraun
    • Creme
    • Schwarz
    • Gescheckt / gestromt
    • Piebald oder Irish Markings
    • Fawn (Gelb)
    • Gestromt (Brindle)

     

    Etwa 10 bis 12 Jahre dürfen sich Frauchen und Herrchen an ihrem intelligenten und loyalen Begleiter mit dem kurzen, glatten Fell erfreuen.

    Was bedeutet der Name Boerboel?

    Gesprochen wird dieses etwas kompliziert erscheinende Wort „Burbull“. Das ist Afrikaans und bedeutet so viel wie Bauerndogge oder Bauernhund: eine kurze, aber prägnante Beschreibung der tierischen Tatsachen. 

    Verteidiger der Familie: Ist der Boerboel etwa ein Listenhund?

    Der Boerboel ist wachsam, stark und schutzbereit, aber auch friedliebend und ausgeglichen. Er zeigt von sich aus keine Aggressionen und wird deshalb nicht als Kampfhund oder Listenhund geführt. Trotzdem: Der freundliche Gigant mag zwar sanft wie der Familienhund Golden Retriever sein, doch ist er auch riesengroß und stark und möchte um alles in der Welt sein kleines Rudel beschützen. Erzieherische, liebevolle Konsequenz ist also absolut vonnöten.

    Aufgrund menschlichen Versagens kam es in der Vergangenheit leider teilweise zu gefährlichen Situationen mit Boerboels. Darum haben einige EU-Staaten die Haltung verboten oder mit Auflagen belegt, zum Beispiel Dänemark, die Schweiz und Frankreich. Das heißt immer noch nicht, dass der Boerboel per se gefährlich ist. Unser Rat: Informieren Sie sich über die Haltungsanforderungen in Ihrem Land, wenn Sie sich diesen massigen Gefährten wünschen.

    Mein eigener Boerboel! Wie steht es um Pflege und Haltung?

    Er wird sehr wahrscheinlich verkümmern. Auch eine ReihenhaussiedlungEin Boerboel in der Stadt ist wie eine Palme am Nordpol:  ist nichts für diesen ausgesprochenen Bauernhofhund, der erst in seinem eigenen, kleinen Königreich richtig erblüht. Das heißt: Sie brauchen einen Garten, am besten mit umlaufendem Zaun, als Territorium und Auslauf für den neuen Familienwächter. Außerdem sollten Sie frühestmöglich eine Hundeschule mit Ihrem neuen tierischen Freund besuchen und Ihren Nachbarn und Besuchern erklären, dass der neue Mitbewohner erst noch Manieren lernen muss.

    Ihrer Familie, auch den Kindern, wird dieser Hund bald schon treu ergeben sein. Fremde bleiben ihm auf ewig ein Dorn im Auge. Für Stadtspaziergänge braucht es erst einmal gründliches Training.

    Die Fellpflege sollte regelmäßig erfolgen, ist aber schnell erledigt. Bürsten Sie die kurzen Haare einfach bei Bedarf durch. Nach einem ausgiebigen Spaziergang im herbstlichen Wald besteht auch die Möglichkeit, den Boerboel zu baden, am besten nur mit warmem Wasser, höchstens mit ein wenig Hundeshampoo. Augen-, Ohren- und Zahnkontrolle sind bei allen Rassen eine Selbstverständlichkeit, und auch die Krallen benötigen ihre regelmäßige Maniküre.

    Hüfte und Co.: Haben Boerboels eine robuste Gesundheit?

    Seine Größe ist – wie so oft – auch sein wunder Punkt. Alle großen Hunderassen haben ein erhöhtes Risiko für Gelenkerkrankungen, vor allem die Hüft- oder Ellenbogendysplasie (HD und ED) bereitet ab einem gewissen Alter Schwierigkeiten. In der Regel ist das genetische Erbe daran schuld, darum sollten Sie als Käufer oder Käuferin einen genetischen Test der beiden Elterntiere verlangen. 

    Sie haben einen Boerboel-Welpen? Das können Sie tun, um das HD-Risiko zu senken:

    • Überversorgung mit energiereichem Futter vermeiden
    • Keine Überbelastungen und häufiges Treppensteigen
    • Gewicht im Blick behalten, Übergewicht vorbeugen

     

    Boerboel kaufen: Wo bekomme ich meinen neuen Lieblingshund?

    Wie immer gilt: Suchen Sie sich einen seriösen Züchter, wenn Sie einen Rassehund erwerben möchten. Der Boerboel als südafrikanischer Bauernhund ist eher selten und auf seinen Hundepapieren prangt nicht das FCI-Logo. Kaufen Sie besser nicht über eBay und andere Portale, hören Sie sich sorgfältig um, besuchen Sie zuerst die Homepage der Züchter und lesen Sie sich die Angaben dort sorgfältig durch.

    Als seriöser Boerboel-Züchter hat sich zum Beispiel Boerboelz einen guten Namen gemacht. Das Familienunternehmen züchtet die Rasse seit Jahrzehnten, und zwar 60 Kilometer von Frankfurt am Main entfernt, quasi im Herzen Deutschlands – von überall erreichbar.

    Das Wichtigste: Hier erhalten Sie die Möglichkeit, sich in Ruhe in Hof und Garten umzusehen, die Tiere beim Tollen und Relaxen zu beobachten und sich so ein eigenes Bild zu machen. Außerdem bekommen Sie Antwort auf alle Fragen, die Ihnen gewiss noch auf dem Herzen liegen. Aber Achtung: Auch Sie werden unter die Lupe genommen, denn die Tiere gehen nur in liebevolle Hände und artgerechte Umgebung.

    Blick in den Geldbeutel. Was kostet ein Boerboel?

    Billig ist diese Hunderasse nicht zu haben, schließlich steckt in einer sorgfältigen Zucht viel Mühe. Fidele Welpen mit allen nötigen Impfungen schlagen mit etwa 1.500 bis 2.000 Euro zu Buche. Ihr persönlicher Welpe sollte mindestens 8 bis 10 Wochen alt sein, wenn Sie ihn zu sich holen. Das wird ein denkwürdiger Tag, der garantiert am Anfang einer großartigen Freundschaft steht!

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