Manche Hundehalter und Hundeexperten sind sich uneinig darüber, welche Belohnungen für Hunde gut und richtig sind. Andere hinterfragen das Belohnen generell und wollen, dass die Fellnasen ohne gehorchen. Hier erläutern wir Ihnen die Wichtigkeit von Belohnungen für Hunde und geben Ihnen Tipps zur Anwendung.
Bedeutung von Belohnungen für Hunde
Zunächst sollte man sich im Klaren darüber sein, dass Belohnungen für Hunde wichtige Zwecke erfüllen. Sie zeigen dem Vierbeiner, dass er etwas richtig gemacht hat und sie fördern seine Lust und Motivation, dies zu wiederholen. Dieser lustvolle Gehorsam hängt auch damit zusammen, dass Hunde ein sehr soziales und kooperatives Verhalten innerhalb ihres Rudels haben. Es sichert ihr Wohlergehen und die Erfüllung ihrer Bedürfnisse. Darin ähneln sich Menschen und Hunde sehr stark. Denken Sie zum Beispiel daran, dass Sie ohne Entlohnung wahrscheinlich nicht arbeiten gehen würden. Und wenn Sie Bestätigung und Unterstützung durch Ihren Chef oder Ihre Kollegen bekommen, spornt es Sie zu weiteren Leistungen an. So gesehen sind Belohnungen positive Verstärker – für Mensch und Hund.
Natürlich hat jeder Hund seine eigene Persönlichkeit, die Einfluss auf die Reaktion des Belohnens nimmt. Auch die Hunderasse spielt eine Rolle. Der Will-to-please (Wille zu Gefallen) ist beispielsweise bei einem Golden Retriever wesentlich ausgeprägter als bei einem Dackel.
Futter ist ein guter Anreiz für Hunde, beim Training von Kommandos oder anderen Dingen, motiviert mitzumachen. Es gibt aber noch wesentlich mehr Arten der Belohnung für Hunde. Hier haben wir einige im Überblick aufgeführt:
- Leckerlis (Trockenfutter, Hundekekse, Tubenprodukte etc.)
- Lob
- Einsatz des Clickers
- extra Spielzeit (Zerrspiele, Buddeln, im Wasser spielen etc.)
- besondere Aufmerksamkeit
Egal, für welche Belohnung/en Sie sich entscheiden: Die Reihenfolge ist entscheidend. Lob oder Clickerbestätigung sollten immer direkt erfolgen, wenn der Hund etwas richtig gemacht hat, damit er es damit in Verbindung bringt. Das ist dann sozusagen sein Arbeitslohn. Das Belohnen mit Futter dann im Anschluss. Es ist der Bonus.
Tipps zum Belohnen von Hunden
Das Belohnen kann mit kombinierten Möglichkeiten erfolgen, also beispielsweise Lobwort plus Leckerli. Wichtig ist, dass Sie Ihrem Hund klare Signale geben, damit er überhaupt in der Lage sein kann, ein Erfolgserlebnis zu haben.
Wenn das Tier einige grundlegende Dinge, wie ‚Platz‘, ‚Aus‘ oder ‚Komm‘ im Hundetraining beherrscht, können kombinierte Belohnungen in Teilen langsam ausgeschlichen werden. Dies ist sogar ratsam, gerade wenn es um Futterbelohnungen geht. Leckerlis sollten Sie immer in das tägliche Futter einberechnen, um Übergewicht zu vermeiden. Außerdem kann dann das zuvor „eingesparte“ Belohnen mit Futter bei anderen kommenden Übungen eingesetzt werden.
Bitte verwechseln Sie belohnen nicht mit bestechen. Der Schuss kann schnell nach hinten losgehen. Ein Beispiel: Sie möchten Ihrem Hund beibringen, freiwillig in den Hundetransportkorb zu gehen und werfen immer ein Leckerli hinein. Folglich wird er in Zukunft nur in Verbindung mit dem Leckerbissen hineingehen. Im schlimmsten Fall steckt er nur seinen Kopf hinein, angelt sich das Leckerli und macht sich anschließend von dannen.
Besser ist es, den Hund mit dem leckeren Happen zu belohnen, nachdem er sich in besagtem Korb befindet. Versuchen Sie ihn auf ihr Signalwort des Kommandos und des Lobs zu konditionieren und verwenden Sie immer die gleichen. Es ist in Ordnung, das Futter anfangs als Lockmittel zu nutzen – aber eben nicht auf Dauer. Ihr Hund sollte das Geforderte auf Ihr Kommando hin tun, nicht ausschließlich für das Leckerli. Jenes ist im Optimalfall nur die anschließende, zusätzliche Bestätigung für ihn – nach dem immens wichtigen Lobwort. Wenn Sie ihm das Gefühl der Sicherheit vermitteln und er Ihnen vertraut, wird er es nach einiger Zeit gerne für Sie tun.
Extra Spielzeiten und besondere Aufmerksamkeit sind ebenfalls gerne gesehene Belohnungen für Hunde. Hierbei ist der Zeitpunkt ebenfalls wichtig. Es bringt nichts, mitten im Hundetraining plötzlich mit Zerrspielen anzufangen, weil Sie Ihren Hund belohnen möchten. Dies würde ihn verwirren. Setzen Sie diese zusätzliche Art der Belohnung am Ende Ihres Trainings ein.
Gleiches gilt für Streicheleinheiten beim Training. Viele Hunde können diese Zuwendung im Arbeitsmodus gar nicht richtig wahrnehmen. Es ist nicht das Streicheln an sich, es ist einfach der falsche Zeitpunkt in dieser Situation.
Bei Fragen zu gesunden Belohnungen für Ihren Hund sind wir gerne beratend für Sie da!