Hundegebell im Haus oder Garten kann wahnsinnig am Nervenkostüm von Hundehaltern und deren Nachbarn zerren. Es gibt zwar ein Gesetz und Urteile, welche regeln, wie lange Hunde bellen dürfen und ab wann der Tatbestand der Ruhestörung gilt. Doch es ist für manche Hundebesitzer in der Praxis schwierig umsetzbar oder sie kennen Näheres dazu schlichtweg nicht. Hier finden Sie die wichtigsten Infos zu Hundegebell und Tipps, wie Sie Ihrem Hund das Bellen abgewöhnen können.
Gesetzliche Grundlagen zu Hundegebell
Der Gesetzgeber reiht Hundegebell als unzulässigen Lärm und Ordnungswidrigkeit ein, wobei es dabei auf die Dauer dessen ankommt. Hierzu gibt es einige Gerichtsurteile, die sich auf § 117 OWiG beziehen.
Bellen Hunde in der Nacht, wird dies als erhebliche Ruhestörung betrachtet. Und auch am Tag schränken die Richter die Geräuschkulisse der Fellnasen stark ein. So dürfen die Vierbeiner nicht länger als 10 Minuten am Stück bellen – und dies auch höchstens drei Mal am Tag. Anders ausgedrückt darf Hundegebell nicht mehr als 30 Minuten täglich stattfinden. Die Nachtruhe ist von 19 Uhr bis 8 Uhr morgens festgelegt, in welcher gar nicht gebellt werden darf. Gleiches gilt für die Mittagszeit zwischen 13 Uhr und 15 Uhr sowie ganztägig an Sonntagen und Feiertagen.
Bei Zuwiderhandlungen gegen die Ruhezeiten ist das Ordnungsamt zuständig. Jenes hat das Recht, Anordnungen gegen den Hundehalter zu verhängen. Unter Umständen sieht der § 117 OWiG eine Geldbuße vor, die bis zu 5.000 Euro betragen kann, wenn das Hundegebell die Allgemeinheit erheblich belästigt oder dadurch die Gesundheit eines anderen geschädigt wird.
Tipps: Hunden das Bellen abgewöhnen
Die gesetzlichen Vorgaben dazu, wie lange Hunde bellen dürfen, klingen sehr nüchtern und pragmatisch. Schließlich geht es um Lebewesen und einen Hund interessiert ein Gesetzbuch oder ein Richterpult herzlich wenig. Dennoch sollten Sie als Hundebesitzer schauen, dass Ihr Liebling möglichst wenig bellt – als Nervenschoner gegen Lärmbelästigung für alle.
Manche Hunderassen neigen eher zum Gebell, die anderen weniger. Letztlich kommt es aber immer auf das jeweilige Tier und dessen Erziehung an. Doch warum bellen Hunde eigentlich? Sie tun es:
- wenn sie Angst oder Schmerzen haben
- wenn sie nervös, unsicher oder aufgeregt sind
- wenn sie sich langweilen oder sich einsam fühlen
- um ihr Revier zu verteidigen
- um auf Hundegebell aus der Nachbarschaft aus Solidarität zu antworten
Um Hunden andauerndes Bellen abzugewöhnen, sollten Sie die aufgeführten Punkte berücksichtigen und entsprechend entgegenwirken. Weitere Tipps sind:
- auf konsequente Erziehung von klein auf achten
- Welpen und Junghunde stückweise an das Alleinsein gewöhnen, langsam minutenweise steigern
- unterbinden Sie Gebell mit einem Signalwort und schicken Sie den Hund auf seinen Platz
- wiederholen Sie das Kommando nicht, sondern ignorieren Sie eventuelle Missachtung
- loben und belohnen Sie Ihre Fellnase bei Einstellen des Gebells
Dass Sie sich nicht wiederholen und vor allem ruhig bleiben, ist immens wichtig. Heben Sie auch nicht schrill die Stimme! Ansonsten fühlt sich der Hund freudig bestätigt und wird begeistert weiter bellen.
Ebenfalls bedeutsam ist, dass Sie Ihr Tier nicht allzu lange alleine lassen, sondern Ihre Abwesenheit auf maximal acht Stunden begrenzen – natürlich erst, wenn eine Gewöhnungsphase stattgefunden hat. In dieser Zeit sollte jedoch möglichst ein Zugang zu einem Außenbereich vorhanden sein, damit der Hund bei Bedarf seine Notdurft verrichten kann.
Bei weiteren Fragen zu Hundegebell stehen wir Ihnen gerne beratend zur Verfügung!